Sparkassen werben für ein Pyramidensystem

Das beworbene Finanzkonzept entspricht der äußeren Erscheinungsform einer Pyramide aus Produktgruppen:

"Wollen Sie Ihre finanzielle Zukunft sicher planen? Egal ob Sie 20, 30 oder 60 Jahre alt sind – bei einem Beratungstermin bei Ihrer Sparkasse zeigen wir Ihnen:
wie Sie alle Förderung nutzen
wie Sie für später ausreichend vorsorgen
wie Sie sicher Vermögen aufbauen
Wir beraten Sie gerne – natürlich unverbindlich und kostenlos."

Immerhin ist bei den Banken nicht alles Gold, was glänzt. Denn die Sparkassen dürfen unliebsame Konkurrenz nach eigenem Gutdünken als 08/15-Bank durch den Kakao ziehen oder für die Riester-Rente werben:

Das Pyramidensystem der Finanzinstitute

"Feudalherren: mehrere Tausend Euro Zinseinnahmen (pro Tag)
Freie Bürger: ab ca. 400.000 Euro Eigenkapital aufwärts
Zinssklaven: weniger als ca. 400.000 Euro Eigenkapital

Durch dieses Pyramidensystem hat sich seit den Zeiten des Feudalismus nicht viel geändert. Der Wohlstand, den die Zinssklaven erzeugen, wird nach oben verteilt. Jeder der versucht, durch Arbeit ein freier Bürger zu werden und die ca. 400.000 Euro Eigenkapital durch ehrlichen Frondienst aufzubauen, arbeitet dank progressiv steigender Einkommenssteuern und Abgaben vor allem für den Geldadel. Man muß Millionen für die Feudalherren erwirtschaften, bevor man ein freier Bürger werden kann. Die meisten schaffen das nicht und haben ein Leben lang keine Freiheit erlebt."

In einem Wikipedia-Artikel heißt es: "Als (illegales) Schneeballsystem oder Pyramidensystem werden Geschäftsmodelle bezeichnet, die zum Funktionieren eine ständig wachsende Zahl Teilnehmer benötigen. Gewinne für Teilnehmer entstehen beinahe ausschließlich dadurch, dass neue Teilnehmer in den Systemen mitwirken und Geld investieren. In den meisten Ländern sind diese Systeme mittlerweile verboten."

Der "Aufpreis", den Geldanleger zahlen, mag vielerlei Namen haben. Dahinter verbergen sich Zinseszinsen, Gebühren und Provisionen. Über den strafrechtlichen Charakter eines Geschäftes zu befinden, fällt unter die Deutungshoheit der Staatsanwälte. Es entspricht dem überkommenen Rechtsempfinden, daß Behörden und Unternehmen, die aufgrund eines Gesetzes handeln, nichts Kriminelles tun. Die Sparkassenwerbung ist demzufolge legal. Sparkassen sind Unternehmen der Gemeinden, gehören demzufolge zur Öffentlichen Hand.

Für den Deutschen Michel ist die Sache mal wieder klar: "Da kann man ja doch nichts machen!". Amen.

Doch halt! Es geht sogar anders: "Im Jahre 2002 hatte eine deutschlandweite Gruppe von erfahrenen Rechtsanwälten, Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern den Wunsch, eine Vermögensberatung zu gründen, die auf nachhaltige Investitionen setzt und vor allen Dingen unabhängig agiert. Der Grundgedanke lag darin, keine Produkte oder Leistungen auf Provisionsbasis zu verkaufen, sondern eine vertriebsunabhängige, individuelle und im höchsten Maß seriöse und kompetente Beratung zu ermöglichen." schreiben die Macher von 4E Finanzkonzept AG recht vollmundig.

Allerdings belegen sie dies durch ihre Medienpräsenz. In der CAPITAL 20 / 2007 heißt es dann auch ungestraft "Wie Ihre Bank Sie abzockt". "Beraten und verkauft" und "Kreditinstitute lassen sich viel einfallen, um ihre vermögende Klientel zu schröpfen." sind beispielhaft markige Worte.