Nationalstaat Deutschland - ein Zukunftsmodell?

von Rainer Karow, 6. März 2010

Diese Frage muß gestellt und beantwortet werden. Denn die Zeit ist im Umbruch. Dieser Umbruch ist historisch belegt und gehört zu den Äonen und Zyklen zivilisatorischer Entwicklung und ist von einigen Wissenschaftlern, die sich mit den Menschheitsentwicklungszyklen beschäftigen, nachgewiesen.

Nach dieser Berechnung gibt es mehrer Abschnitte. Der hier bezogene Abschnitt beläuft sich ca. um 2100 Jahre und ist genau ablesbar, in der die Welt fundamentale Veränderungen erfuhr. Die letzte Äonenänderung war zu Zeiten Christi-Geburt, als eine Weltreligion im Namen eines Gottes Sohnes Namens Jesus, die Welt anfing zu verändern. Und immer, wenn derartige gravierende Entwicklungseinschnitte eintraten, die ungefähr 100 Jahre vorher anfingen und 100 Jahre danach ihre neue Ordnung fanden, war es eine andere Welt.

Und genau diese Berechnungen weisen darauf hin, daß wir mitten im Umbruch stecken. Das ist heute eigentlich jedem aufmerksamen Leser bewusst oder unbewusst klar. Die letzten hundert Jahre waren erlebbar noch von der letzten Generation und nacherlebbar von den heute Lebenden mit Prägung für die nächsten zwei, drei Generationen.

Und genau in diesen Kontext der Zeitfolge ist die Frage nach dem Nationalstaat zu stellen. Denn ohne groß Philosoph, Visionär oder gar Pragmatiker zu sein, es dürfte heute Jedem denkenden Menschen einleuchten, die Welt steuert auf eine völlig neue Grundlage ihrer Daseinsentwicklung zu, in der im Anschluß nichts mehr so ist, als wie es zuvor war.

Die Frage, die sich wirklich stellt ist eigentlich nur, überlebt die Menschheit diesen Umbruch, geht er friedlich ab oder welche Reibungsverluste werden auftreten. Und nur das ist die eigentlich spannende Frage, die beeinflussbar ist.

Deshalb wollen wir uns die Deutsche Frage zur Antwort suchen, die speziell für Europa von so immenser Wichtigkeit ist und entscheidend für die Unabhängigkeit und gedeihlichen Entwicklung dieses Wurmfortsatz eines eigentlich eurasischen Kontinentes.

Von Gründung des Deutschen Reiches als Fortentwicklung einer europäischen Geschichte, in der das Germanische als Fortsetzung des römischen Reiches großen Einfluß auf die Entwicklung in Europa hatte, jedoch nicht in dem Sinne eines deutschen Staates, konnten sich die deutschen Stämme eigentlich erst durch die mächtige Hand Preußens und eines von Bismarck, etablieren. Auch wenn diese Geburt leider mit einem Affront gegen das ältere und stolze Frankreich, durchgesetzt wurde, das eben auch aus dem nachrömischen Reiche germanisch/deutscher Prägung, sich entwickelte. Nicht umsonst huldigen die Deutschen genauso wie die Franzosen zu Aachen ihrem großen Kaiser Karl dem Großen, der auch ein Frankenkäiser war. Und die Franken als Stämme sich bis ins heutige Deutschland, nach wie vor erstrecken. Die reine Nationalstaatlichkeit und Aufteilung der Stämme in politische nachrömische Gebilde, erfolgte erst in Verbindung mit der katholischen Kirche, ihres Einflusses in Europa, dem Rauswurf der Mauren aus Spanien und der daraus entstanden Flüchtlingsbewegungen speziell der Juden, die sich in großen Teilen in Europa aufteilten. Ein anderer Teil ging nach Marokko ohne jedoch solchen Einfluß auf die dortige Entwicklung zu nehmen, wie die Juden es dann in Europa vermochten und so durch die Kirche und die entstehenden Fürstenhäuser, Herzogtümer, Königshäuser bis hin zu Kaiserreichen, sich herausbildeten.

Und als letztes Gebilde dieser Entwicklung entstand aus dem Flickenteppich, der über Jahrhunderte von den Interessenmächten in Europa als Mitte in Europa sehr wohl genutzt wurde und gegeneinander zur Ausspielung gelangte, dann das deutsche Reich. Und das Deutsche Reich war zu jener Zeit nicht gerade von Reichtum und Fortschritt gesegnet. Es hat jedoch Kräfte freigesetzt, die in sehr kurzer Zeit, auch im Zusammenhang der Industrialisierung, die Vormachtstellung Großbritanniens als Welt-, Industrie- und Entwicklungsstandort, mit großer Geschwindigkeit, überholte. Das war von vielen Fürstenhäusern, die sich mit der Mentalität der Deutschen auskannten, wie z.B. Napoleon, früh erkannt und deshalb auch immer, irgendwie hintertrieben. Denn in der Mitte Europa als mitteleuropäische Zentralmacht zwischen Frankreich, Großbritannien und Russland, wollte man um keinen Preis eine starke Macht sehen. Und Polen im Dauerstreit mit den Reußen, konnte niemals die starke Rolle Deutschlands, auch wenn es das immer wünschte und geografisch fast ähnlich gelagert war, einnehmen.

Das finale Ergebnis dieser Entwicklung wurde dann, ohne hier erneute Untersuchungen anzustellen, da diese von vielen Seiten beleuchtet sind und weitestgehend bekannt sein sollten, in der zweimaligen Zerschlagung des Deutschen Reiches, erledigt. Die danach erfolgte Gehirnwäsche der Deutschen, die sich heute mit Freude als Tätervolk für zwei Kriege und der europäischen Judenverfolgung und seiner historischen Aversion ganz Europas, die Alleinzuständigkeit zuschreiben und wehe, es kommt Konkurrenz in diesen Fragen auf, ziehen ihre ganze Berechtigung daraus sich selbst zu belügen und sich einen Staatstreich ihres Politetablissements zu genehmigen, das es einem ganz grauselig werden kann.

Wie jedes Kunstgebilde der Geschichte, wird auch die BRD sich überleben und die Deutschen werden dahinter kommen, daß es noch etwas Anderes gab, als die Schuldfrage als Berechtigung ihres Daseins. D.h., die Deutsche offene Frage muß gelöst werden. Daß Problem mit Deutschland nach den zwei Waffengängen eines Krieges und der Umerziehung, die bis zur geistigen Selbstzerstümmelung durch Macuse und Co. ihre Früchte trug, ist jedoch die Frage nach der Identität und nationalstaatlicher Selbstbestimmung.

Wohin mag also die Reise gehen und gibt es Modelle, die einmal die Nation in irgendeiner Art von Selbstbestimmung erhält, Europa nicht wieder in alte Nationalstaatlichkeiten zurückfallen läßt und gleichzeitig die Grenzfragen der Rechtsansprüche Deutschlands aus der Geschichte, einer Art Reparatur zuführt, ohne Andere erneut zu beschädigen.

Diese Modelle müssen gefunden werden. Fakt ist, der klassische Nationalstaat ist für Europa und Deutschland kein geeignetes Modell mehr. Bestenfalls eine Bereinigung zur Geschichte um Deutschland. Um Deutschland in und mit Europa, neu aufzustellen.

Und hier gibt es Hinweise, daß es möglich ist. Denn die Globalisierung führt zur Rückbesinnung auf heimatliche Strukturen, auch aus Selbstschutz und um Globalisierung erst möglich zu machen. Denn Globalisierung bedeuten das Zusammenwachsen aus Gründen der galoppierenden technischen Entwicklung, die die Welt in einer Weise verändert, daß es einem schwindelig werden kann. Die industrielle Revolution, die noch unsere Großeltern in fast eine Art von Unglauben versetzte, wird beschleunigt sich wiederholen. Siehe hierzu auch die berühmten Ausführungen des japanischen Zukunftsforscher Prof. Michio Kaku.

Wenn auch in einigen Dingen der Club of Rome mit seinen Zukunftsmodellen nicht immer richtig lag, so sind doch viele Erkenntnis heute Wirklichkeit geworden und viele Dinge sind zu erkennen, die Veränderungen in einer Geschwindigkeit mit sich bringen, wo die Menschen kaum noch folgen können. Im Ergebnis sind, speziell in Deutschland auch aufgrund der politischen Entwicklung der verlorenen Kriege und Zerstörung Ihres Nationalstandes, große gesellschaftliche Verluste eingetreten, die auch große Kluften zwischen den Generationen hervorrufen. Sei es die Zerstörung der Familienverbände, der Traditionen daraus bis hin zur Aufhebung von Respektgrenzen zwischen den Generationen, der allgemeinen Verdummung und hin zu zur Wiederholung römischen Untergangsszenarien wie „Brot und Spiele“ heute bei RTL und Co., Deutschland sucht den Superstar, Ausziehen vor der Kamera als Maßstab auf allen Kanälen nach dem Motto „komm ich jetzt ins Fernsehen“ und werde ich entdeckt?

Die Frust und Hemmschwellen sind fast aufgelöst. Es findet eine Gettobildung nach ethnischen Gruppen, Parallelgesellschaften wie Jugendwahn statt, der die Achtung vor Alter, Lebensreife, Leistung und Anstand, auflöst.

Der Mensch in der materiellen Gesellschaft entartet zur Kostennutzenstelle und die Politik, die Staaten und Länder werden heute in Weltkonzernen und Kapitalgesellschaften weltweiter Operationen, zur Manipuliermaße.

Und genau hier ist der Punkt erreicht, der die Welt in sich kollabieren läßt oder man findet andere Formen des Lebens und staatlicher Struktur, die das eigene „ich“ des Menschen, seines Kulturkreises wie seiner Identität, bewahren hilft.

Und genau an dieser Stelle könnte es vielleicht als spätes Glück der Zerstörung der Deutschen in zwei Waffengängen eines Krieges sich ergeben, daß die Deutschen in „einem einig Vaterland“ sich finden und eine neue Welt für sich, Europa und die Welt, entwickeln.

Hier sind Denkmodelle bereits zwischen den Kriegen entwickelt worden im z.B. europäischem Manifest, das in der Europabewegung seinen Widerhall fand und die geplante, politische Vereinigung Europas, anschob. Auch wenn das sich dann herausgebildete Europa leider eine Richtung eingeschlagen hat, die eben nicht im Sinne der Erfinder war. Europa dient heute der Sozialisierung der Nationalstaaten Europas der Felder, die sich nicht mehr nationalstaatlich regeln lassen, um eben den Nationalstaat zu restaurieren und zu erhalten. Das wird jedoch nicht funktionieren können. Denn damit werden die Bevölkerungen nur unterdrückt und der Europafunke von einst, ist lange erloschen. Die offenen Grenzen waren lange Zeit für Jedermann erlebbar und die Speisekarte in jedem europäischen Land hat hinzugewonnen.

Auf der anderen Seite sind aber auch viele Strukturen zerstört worden, die eine gegenseitige Abhängigkeit erzeugen ohne jedoch die staatlichen, geschichtlichen wie notwendigen Ergebnisse dieser europäischen Veränderung, anzuerkennen und im Einklang mit den Betroffenen Völkern, einer Lösung zuzuführen. Die meisten Völker wissen davon nicht einmal richtig. Hier sei z.B. die Tatsache bemerkt, das in einer wirklichen Krise die BRD heute nicht mehr Selbsternährer sein könnte, da die Landwirtschaft keine Versorgung mehr zu sichern vermag in der Folge von zu vielen Monostrukturen. Und was das Finanzgebaren der Länder einer gemeinsamen Währung angeht, so zeigt sich in diesen Tagen der Strukturfehler dieser Währung, die das Ganze gerade gefährdet.

Europa ist jedoch so eng zusammengewachsen, daß es ein Zurück nur unter Tränen gibt, aber ein Weitermachen wie bisher, eben auch Tränen vergießen lassen. Beispiel Verkehr, Geschwindigkeiten und Technik, die die geografische Größe selbst der großen europäischen Länder auf die Größe von Kleinstaaten, schrumpfen läßt.

Beispiel Dänemark und die Frage:
„warum darf man in DK nur 80 fahren?

Antwort: damit die Dänen ein Gefühl von Größe wahren“

Und das trifft zwischenzeitlich auf fast alle europäischen Länder zu.

Das eigene Hinwegsehen des Raubbaues am Deutschen Reich, der Wegnahme eines Drittel seines Staatsgebietes, seiner Werte wie Auflösung seiner Traditionen und seiner „Zerstreuung in alle Winde“ als Volk, sowie dem Hereinlassen ganzer Völker anderer Herkunft und deren Vermengung struktureller Art mit gefühlten mehr Rechten als die eigene Bevölkerung, wie der psychologischen Anpassung an diese Entwicklung als Gutmenschen und ewig Schuldige, die es nicht besser verdient haben da ja alle Menschen gleich seien, bis wir so gleich geworden sind, daß von uns nicht viel mehr verbleibt als vielleicht eine Ausstellung und Touristenattraktion für neue „Reiche“, wird zunehmend zur Fessel. Und Menschen lassen sich ungern fesseln und irgendwann werden sie diese Fesseln ablegen wollen.

Und genau dieser Umstand ist eingetreten und im Wachsen.

Deshalb ist es heute so wichtig für Deutschland und Europa, sich diesen Dingen zu stellen und nach neuen Antworten zu suchen. Eine Antwort könnte darin liegen, Deutschland erst einmal wieder herzustellen und auf eine verfassungsrechtliche Grundlage zu stellen, die sich zur eigenen Geschichte im Guten wie im Bösen einlässt. Die die Deutschen aber auch wieder Herr im eigenen Hause werden läßt. Und sich den Fragen der Waffengänge und deren Ergebnisse daraus stellt. Und im Zuge dieses Stellens der Wirklichkeit und Wahrheitsfindung, mit den europäischen Ländern eine Lösung findet, die diese Dinge regeln, ohne neue Völkerwanderungen auszurufen.

Da bieten sich die Rückführung der europäischen Idee auf die Ausgangsländer Europas an. Da bieten sich die alten Überlegungen eines Charles de Gaulle an, der Europabefürworter war, jedoch den europäischen Einheitsstaat als Bürokratiekrage, ablehnte. Damals viel gelitten, hat er wohl aus heutiger Sicht, leider spätes Recht bekommen.

Dann ist da das Programm Europa der Regionen. Dieser Gedanke ist verfolgbar, da er auf die Erhaltung der Völker setzt, jedoch dem klassischen Nationalstaat eher die Position einer Verwaltung eines Raumes als übergeordnetes Ordnungssystem belässt, die Regionen und die dortigen Bevölkerungen, jedoch mehr Gewicht und Aufmerksamkeit zuordnet.

Dieses Modell, gepaart mit dem Konföderationsgedanken als weiterentwickeltes neues Staatsmodell, wäre eine neue Form von Möglichkeit, Europas Abhängigkeit und Friedensnotwendigkeit zu sichern, ohne die Nationen und deren Zugehörigkeit zur Nation, deshalb aufzulösen. Und in diesem Zusammenhang Deutschland anzuerkennen und wieder zu geben, wäre der Schlüssel, Deutschland zu respektieren, seine Geschichte, seine territoriale Integrität zurück zu geben, ohne deshalb die berührten Völker zu verprellen oder neue Kriege zu provozieren.

Denn der wirkliche Kriegsgrund gegen Deutschland ist aufgrund der Globalisierung lange entfallen. Die angelsächsische Weltwirtschaftsmacht wird heute nicht mehr von Deutschland bedroht. Vielmehr ist und bleibt Deutschland ein Gewinn für die „weiße Welt“. Und die neue Rolle Europas in einer Weiterentwicklung Eurasiens als Gegenpol zur asiatischen, neuen Weltfokussierung, ist wichtiger denn jäh. Denn nur so kann Europa seine Unabhängigkeit erhalten. Das geht jedoch nur mit der Befreiung Deutschlands, der Aufarbeitung seiner Geschichte, einer Neubestimmung und Lösung Deutschlands als Faustpfand nichteuropäischer Mächte und Interessen, via Deutschland Europa, den vorderen Orient, Teile von Afrika zu beherrschen und die Geschicke der Welt, einseitig auszurichten.

Und diese Voraussetzungen müssen geschaffen werden, wollen Deutschland, Europa und die Welt nicht im Chaos der Selbstzerstörung versinken.

Denn Alles hängt mit Allem zusammen.