Kunst und Politik, Parteien und Ponerologie

Vieles, was Michael Winkler an seinen Pranger stellt, verschwindet in seinem kostenpflichtigen Archiv. Deshalb verweise ich für seinen Pranger "Interessenvertretungen" vom 3. August 2011 auf den Blog krisenfrei.

So weit, so gut. Wie entstand eigentlich die Schnapsidee der vermeintlichen "Demokratie", die nichts, aber auch rein gar nichts mehr mit dem System der Urgriechen zu tun hat?

Warum dürfen Hinz und Kunz wählen? Würde nur wählen, wer auch Steuern zahlt, würden die Nichtwähler kaum Diskussionen auslösen. Hätten wir allerdings nur die Umsatzsteuer als Erhebungsform wie in einfache Steuer beschrieben, dann würden nur Unternehmer wählen, eben die, die sowieso täglich etwas unternehmen. Und das Volk, das sich sowieso am liebsten führen läßt, wäre nicht damit überfordert, irgendeine Partei zu wählen, die sowieso gegen seine Interessen handelt.

Träumen sei erlaubt. Martin Luther King hat auch geträumt, bis er zum Märtyrer niedergestreckt wurde zum herumfliegendes Blei. Wer, wie in der politischen Ponerologie in Sieben deutsche EU-Mitglieder mit sieben Verfassungen beschrieben, kein Gewissen hat, braucht keinen Bürgerkrieg, keine Revolution und keinen Krieg, um über Leichen zu gehen. Hier eine undichte Bremsleitung, dort ein paar Erbsen oder ein Psychopath, der mit Messern oder Schußwaffen herumspielt.

Wie schlecht ist da noch die Monarchie? Was unterscheidet den Landrat vom Landvogt, vom Fürsten oder vom Stadtkönig? Das Märchen vom König Salomo nahm auch ein unrühmliches Ende, weil er sich Frauen aus allerlei Ländern nahm, die ihn nicht nur erwärmten, sondern schlicht und ergreifend sein Herz beugten, so daß er von seinen ursprünglichen Vorstellungen und Regierungsweisen abwich. So ging alles geistig und wirtschaftlich wieder den Bach runter, was er so schön auf den Berg gebracht hatte.

Bricht etwa Chaos aus, wenn Staaten sich auf hoheitliche Aufgaben reduzieren und mit 5 oder 10 Prozent Umsatzsteuer auskommen, wenn kleine Ortseinheiten kleine Kriege führen wie sie heute in vielen Häusern und Familien auch in Deutschland üblich sind? Wo ist da ein Unterschied? Wegelagerer und Raubritter sitzen heute in Behörden und Anwaltskanzeleien, wo ist da der Unterschied zum vermeintlich finsteren Mittelalter mit Denunziation und Inquisition?

Jede Wahl beweist, wie wirksam die Propaganda der Leitmedien ist. Die meisten Wähler halten sich an etablierte korrumpierte Parteien. Parteien, die insgesamt 5 bis 10 Prozent aller Stimmen auf sich vereinigen, bleiben für sich allein gezählt unter den 5 Prozent oder bringen keinen Direktkandidaten zu einem Mandat. Es funktioniert. Jede Partei, die die 5-Prozent-Klausel überwindet, wird zersetzt oder unterwandert. Nichts weiter als Schreibkram für den Bundeswahlleiter und die Landeswahlleiter ist das, was von Parteigründungen übrigbleibt - von den miserablen Internetauftritten ganz zu schweigen. Siehe auch "Brauchen wir Parteien?".

Am 6. Januar 2010 startete ich das Autorenprojekt "NationalPartei" zum Zwecke der Provokation. Ich gelangte zur Überzeugung, daß politische Parteien ein Auslaufmodell sind. Die stärkste gesellschaftliche Kraft ist die Kunst. Sie formt unsere Kultur. Ideologiegesteuerte Politik ist nur ein Vehikel in der Zivilgesellschaft. Heute verstehe ich, warum ich mein Amt als Bundesvorstand in der "Partei der Vernunft" im November 2009 aufgab. Einige Tausend Parteimitglieder können niemals die Deutsche ZivilGesellschaft bestehend aus über 82 Millionen Menschen repräsentieren, nicht einmal eine "Volkspartei" kann sich so etwas anmaßen. Da hätten nicht gewählte Monarchen einen wesentlich überzeugenderen Anspruch. Ich halte inzwischen Parteien und andere Lobby-Organisationen für eine Fehlentwicklung im Staatswesen. Den vermeintlichen Willen des Volkes zu verkörpern und in den Behörden abzubilden, ist eine hohe Kunst jenseits von Gut und Böse. Sie erfordert eine engelgleiche Persönlichkeit. Eine solche Staatskunst steht und vergeht mit einer Person. Sie ist nicht wählbar.

Parteien sind überholte Lobbyisten-Konstrukte und das Polarisieren der Deutschen ZivilGesesellschaft in rechts und links ist ein überholtes Modell des 19. Jahrhunderts. Siehe "Parteien - das Auslaufmodell aus dem 19. Jahrhundert". Wem nützen also die derzeitigen Verwirrspiele? Wer jeden Menschen, der sich zu seiner Identität bekennt, mit dem Totschlagargument "NeoNazi" bedenkt, schafft ein weltanschauliches Vakuum, in dem sich allerlei geistiger Müll ansammelt. Die Umerziehung im deutschen Sprachraum ist gelungen.

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz kommt in seinen Auswirkungen auf Staat, Verwaltung und Gesellschaft einem Staatstreich gleich, der direkt in einen tyrannischen Obrigkeits- und Überwachungsstaat führt, wo das Treten der Menschenrechte mit den Füßen zum Alltag gehört. Aber das hatten wir alles schon mehrfach. Wir brauchen uns daher über nichts mehr zu wundern. Die Athener schlugen sich mit dem gleichen Unfug herum. Es gibt nichts Neues unter der Sonne. Siehe "Vom Unfug der Gleichbehandlung".

Ein mündiger Bürger droht bereits beim Gründen einer Partei zu scheitern. Über 100 Kleinparteien werden vom Bundeswahlleiter daran gehindert, sich auch nur gedanklich dem Deutschen Bundestag zu nähern, geschweige denn die Fünf-Prozent-Hürde zu überwinden. So richtig tragisch endet jeder Versuch eines Einwohners oder Bürgers, den Steuerbehörden beim Einsammeln des zu verteilenden Geldes behilflich zu sein. Siehe "Der deutsche Michel und die Steuer".

Dieser Blogbeitrag ist der Versuch einer Andeutung, wie die Gedanken von Michael Winkler weitergeführt werden können. Die 404 Unterseiten meines Internetauftrittes können leicht zu einem dicken Buch verdichtet werden.

Ich habe fertig.