NAEB: Falsche Entwicklungshilfe – Ökostrom bremst Entwicklungsländer

Der Stromverbraucherschutz NAEB weist nach: Entwicklungsländer können mit Ökostrom nicht den Lebensstandard der Industriestaaten erreichen.

Wohlstand

Die physikalische Leistung des Menschen ist mit rund 100 Watt sehr gering. In zehn Stunden erarbeitet er gerade einmal eine Kilowattstunde (kWh). Erst die Nutzung von Energie aus anderen Quellen hat den Menschen zu einem noch vor zweihundert Jahren nicht vorstellbaren Wohlstand geführt. Zivilisierte Menschen genießen dank der Erfindung der Dampf- und Verbrennungsmaschinen mehr Wohlstand als Fürsten und Könige vor dem Beginn des Industriezeitalters . Es gibt mechanische Energie zum Antrieb von Autos und zur Erzeugung von Strom, der mit dünnen Kabeln leicht an jeden gewünschten Ort geleitet wird, um ihn dort in jede andere gewünschte Energieform umzuwandeln. Seit 80 Jahren bewährte zuverlässige Regeltechnik sorgt dafür, dass jederzeit Strom in der gewünschten Menge aus dem Stromnetz zur Verfügung steht. Dies ist notwendig für eine elektrifizierte Welt.

Entwicklungshilfe?

Auf vergangenen Weltklimakonferenzen wurde immer wieder gefordert, mit mindestens 100 Milliarden US-Dollar jährlich den Entwicklungsländern zu helfen, eine ökologische Energieversorgung ohne Nutzung von Brennstoffen aufzubauen. Der Bau von Wasserkraftwerken in den Tropen ist sicher sinnvoll, weil es dort ganzjährig ausreichende Niederschläge gibt. Doch schon in den Gebieten mit Regenzeiten und Trockenzeiten gibt es Probleme. In der regenarmen Periode muss Strom aus anderen Quellen kommen.

Keine planbare Stromerzeugung möglich

Windstromanlagen und Solarstromanlagen sind ungeeignet, weil ihre Leistung vom Wetter abhängt. Der Stromertrag von Windgeneratoren schwankt mit der dritten Potenz der Windgeschwindigkeit. Böen vervielfachen die Leistung und können zu Überlastungen des Netzes und Stromausfällen führen. Bei Windstille gibt es naturgemäß keinen Strom. Auch Solarstromanlagen ändern ihre Leistung stark, wenn Wolken oder Dunst den Sonnenschein trüben. Und nachts gab es noch nie Solarstrom.

Windstromanlagen und Solarstromanlagen können keine planbare Leistung erbringen. Darüber hinaus sind die Investitionskosten für jede erzeugte Kilowattstunde rund fünfmal höher als für Strom aus Kohle, Gas und Kernkraft. Strom aus den Wärmekraftwerken ist trotz der zusätzlichen Brennstoffkosten deutlich günstiger als der wetterabhängige und nicht planbare Ökostrom. Die Aussage, Ökostrom aus Wind und Sonne sei kostenlos, ist immer falsch. Warum ist der Strom so teuer geworden, wenn doch die Sonne und der Wind keine Rechnungen schicken?

Arbeitsteilung

Es gibt keinen Wohlstand ohne Strom. Strom erleichtert vielerlei menschliche Arbeit. Maschinen und Geräte erweitern die menschliche Arbeitskraft. Die Leistung eines Menschen ist nach heutigen Maßstäben mit 100 Watt gering. Aus einer Haushaltssteckdose können 2200 Watt, also die Leistung von 22 Menschen bezogen werden. In Deutschland verbraucht jeder Mensch 7.500 kWh Strom jährlich. Das entspricht der Energie von 37 Menschen, die 200 Tage im Jahr jeweils 10 Stunden arbeiten. Umgerechnet fünf solcher "Arbeitssklaven" stehen einem zivilisierten Menschen im Haushalt zur Verfügung. Die übrigen betreiben die Versorgungsdienste und Entsorgungsdienste und arbeiten in der Industrie.

Sichere Stromversorgung

Ohne Strom fallen die "Arbeitssklaven" aus. Auch die Industrie braucht eine sichere Stromversorgung. Jeder Stromausfall führt zu erheblichen Einbrüchen in der Produktion und damit zu hohen Kosten. Ökostromanlagen verhindern eine sichere und kostengünstige Stromversorgung für Entwicklungsländer. Sie können niemals des Lebensstandard von Industrieländern erreichen. Sie bleiben unterentwickelt und leiden unter Arbeitslosigkeit und Hunger.

Gigantischer Betrug

Die geplante Weltenergiewende hält Entwicklungsländer im Namen von "Klimaschutz" von Industriestaaten abhängig. Die finanzstarke Lobby der Hersteller von Ökostromanlagen hat es offensichtlich geschafft, Politiker in diese Richtung zu beeinflussen. Kurzfristig winken gute Gewinne, die Steuerzahler aufbringen müssen, denn die Ökostromanlagen sollen ja aus einem 100 Milliarden US-Dollar schweren Klima-Rettungs-Fond bezahlt werden.

Doch diese Politik löst die Völkerwanderung von Afrika nach Europa aus. Die Menschen fliehen aus ihren Heimatländern, um Armut und Hunger zu entgehen. Die Pläne zur Energieversorgung der Entwicklungsländer sind kontraproduktiv zu dem Lippenbekenntnis, dafür zu sorgen, dass die Menschen in den Ländern eine Entwicklungsperspektive haben.

Prof. Dr. Ing. Hans-Günter Appel
Pressesprecher NAEB e.V. Stromverbraucherschutz

www.NAEB.de und www.NAEB.tv

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