Wirtschaftliche Schieflage in der Europäischen Union: Wann kippt der Euro?

Edmund Stoiber, von 1993 bis 2007 Ministerpräsident von Bayern, bestätigt die vorschnelle Einführung des Euro. Zu sehen und zu hören im folgenden Ausschnitt ab 2:19 ... ein bißchen als Preis für die deutsche Wiedervereinigung ...

Link zur kompletten Sendung vom 15. Mai 2011: "Immer mehr Milliarden für arme Euro-Schlucker - riskiert die Regierung unser Geld? - Über die Zukunft unserer Währung sprechen Jorgo Chatzimarkakis (FDP), Anja Kohl, Edmund Stoiber (CSU), Max Otte und Rolf Hochhuth."

Der Euro wird bleiben, schon aus logistischen Gründen. Doch die unterschiedlichen Volkswirtschaften in der Europäischen Union beanspruchen den Zusammenhalt der europäischen Währung stärker als die Initiatoren des Euro zu hoffen wagten. Ihr Hoffen und Bangen erweist sich als vergeblich. Die Steuerzahler zahlen die Zeche.

Die Kritiker des Euro haben Recht behalten, weil sie zu Recht daran glauben, daß weder die Mathematik noch der Markt überlistet werden können – auch die Finanzmärkte nicht. Und Schulden sind das allerletzte und das am wenigsten verantwortungsvolle Mittel, das die Befürworter des Euro eingesetzt haben. Beide Systemfehler sind offenbar. Die Steuerzahler zahlen die Zeche. Dabei spielt es keine Rolle, wer wo regiert. Etablierte Parteien in Regierungsverantwortung werden immer eingenordet – warum und von wem auch immer.

Bill Bonner am 11. Februar 2010 zum Zerfall des europäischen Währungsraumes: Laut Prof. Nouriel Roubini „... drohe eine Spaltung der Euro-Zone in ein starkes Zentrum und schwache Länder an der Peripherie. Fraglich bleibt allerdings, wann einige Länder dazu übergehen, die Währungsunion zu verlassen. Prof. Roubini jedenfalls geht davon aus, dass vor 2012 die Währungsunion wahrscheinlich nicht zerbrechen werde.“

Bill Bonner weiter: „Es ist aber nicht auszuschließen, dass selbst der angesehene Professor die Eigendynamik des scheinbar unaufhaltsamen Zerfallprozesses unterschätzt. Achten Sie daher weiter auf das X (für Deutschland) vor der Serien-Nummer ihrer Euro-Banknoten und meiden Sie - soweit möglich - die Buchstaben S (Italien), T (Irland), Y (Griechenland), V (Spanien) und M (Portugal) vor der jeweiligen Seriennummer.“ Untersuchen Sie sorgfältig, was Sie unter Ihrer Matratze oder in Ihrem Tresor lagern! Ein Wertverlust droht!

Die Nachteile der Einheitswährung haben sich nicht in Luft aufgelöst: „Ein wesentliches volkswirtschaftliches Problem stellt die Festlegung der Wechselkurse der an der Einheitswährung beteiligten Währungen dar. Eine Volkswirtschaft, die mit überbewerteter Währung der Einheitswährung beitritt, wird im Vergleich ein höheres Vermögen, jedoch auch höhere Kosten und Preise aufweisen als Staaten, die unterbewertet oder reell bewertet der Einheitswährung beitreten. Ein volkswirtschaftlicher Ausgleich der Überbewertung ist in der Folge nur schwer erreichbar.“

Was die finanziellen Probleme noch verschärft, ist der bürokratische Aufwand der Umverteilung von Steuereinnahmen und Subventionen für die krass unterschiedlich starken Wirtschaftsräume innerhalb der Europäischen Union. Die Beherrschbarkeit wird vollends aus dem Ruder laufen, wenn ein osteuropäisches Land nach dem anderen ebenfalls zum Euro drängt. Es ist bereits schwierig, die föderalistisch miteinander verbundenen Bundesländer und Freistaaten der Bundesrepublik Deutschland im Rahmen des Finanzausgleichs zu managen. Europa ist eine Dimension, die unüberschaubar ist.

Wer ungebremst seinen Schuldenberg erhöhen muß, denkt nicht mehr über kosmetische Maßnahmen nach, sondern darüber, wie die Neuverschuldung zu stoppen, die Zinseszinsen zu zahlen und die Altschulden zu tilgen sind. Das ist genau die Situation in Deutschland und die größte Sorge der Deutschen laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag des Magazins Stern. „Die drastisch zunehmende Staatsverschuldung ist die größte Sorge der Deutschen. Für fast zwei Drittel der Bürger steht fest, dass der gigantische Schuldenberg eines Tages nicht mehr bezahlbar sein werde.“

Als Pressetext veröffentlicht am 11.02.10 11:00 PM-2010-06-2

Weitere Entwicklung

Handelsblatt am 23.2.2010: "Wir ziehen wieder nach Karlsruhe"
"Für den Fall, dass Euro-Staaten Griechenland stützen, steht der von Hankel, Nölling, Starbatty und Schachtschneider repräsentierte Verein "Pro Europa" in den Startlöchern für eine erneute Klage in Karlsruhe oder sogar vor dem Europäischen Gerichtshof."