Soldaten in Afghanistan: Die tödliche Überzeugung von General Volker Wieker

So manövriert ein General seine Soldaten in den Tod: "Dennoch bin ich davon überzeugt, dass unser Handeln zum Schutz der afghanischen Bevölkerung und zum Aufbau der afghanischen Sicherheitskräfte ohne Alternative ist."

Diese vorsätzlich gefaßte Sichtweise nimmt den Tod von Soldaten in Kauf. Juristen nennen es auch Totschlag, weil der Zeitpunkt des Todes nicht vorhersehbar ist. Haarspalter nennen es trotzdem Mord, weil die Situation bewußt und willentlich aufgesucht wird.

Die Stimmung im Volk ist gegen den Krieg. Das Volk hat kein Stimmrecht. Es gibt keinen Volksentscheid. Petionen verlaufen im Sande der Regierungsbürokratie. Dieser Sand läßt die Zähne des deutschen Michels knirschen. Doch er ist ruhiggestellt mit Zahnpasta, die giftige Fluorverbindungen enthalten.

Die Menschenrechte der Soldaten werden verhöhnt und mit Füßen getreten. Die Überzeugung des Generals Volker Wieker ist genausowenig demokratisch legitimiert wie die politische Schönlügerei unseres Bundeskriegsministers.

Jeder lese selbst die Quellen: Bundesminister der Verteidigung Karl-Theodor zu Guttenberg und Generalinspekteur der Bundeswehr General Volker Wieker haben sich auf einer Pressekonferenz zu den Gefechten bei Kunduz am 2. April geäußert.

Die komplizierte Internetadresse entspricht dem Grad der Verwirrung der Kriegstreiber in den USA und ihrer willfährigen Handlanger in Deutschland. Bundeswehr.de/Afghanistankrieg_2010-04-02 wäre wenigstens ehrlich und für Jedermann lesbar. Doch diese Internetadresse existiert nicht.

Die Fragen von Florian Rötzer wirken in hohem Maße meinungsbildend: 'Für wen kämpfen die deutschen Soldaten in Afghanistan im "umgangssprachlichen" Krieg?'

"Bislang wurde der militärische Einsatz jedoch gerne vernebelt, nun muss sich Verteidigungsminister Guttenberg allmählich dem Wendepunkt nähern, direkt von einem Kriegseinsatz zu sprechen. Einen vorletzten Schritt machte der Verteidigungsminister und sagte nach dem Angriff auf deutsche Soldaten und dem deutschen Angriff auf afghanische Soldaten, dass man "umgangssprachlich" das, was sich in einigen Teilen Afghanistans abspiele, Krieg nennen könne."

Wer nicht in Deckung geht, sondern wie ein Sonntagsnachmittagsspaziergänger erhobenen Hauptes im Kugelhagel flaniert, wird getroffen. Die Witwen und Waisen sind nicht betroffen. Sie trauern und versinken in Schmerz und Verzweiflung. Jeder Cent Afghanistan-Zulage ist ein Cent zuviel. Er ist nicht den Dreck unter dem Fingernagel wert.

Ist Bundesaußenminister Guido Westerwelle ein dreckiger Lügner? Oder macht er nur Gebrauch von seiner Meinungsfreiheit? Ist eine solche durch Kredite und Steuern finanzierte Ignoranz von Überzeugungstätern noch tragbar? Welche Interessen verteidigen die USA und ihre Handlanger? Auch Guido Westerwelle zeigt sich im Interview mit "Bild-Online" überzeugt: "Wenn wir jetzt Hals über Kopf abziehen würden, wäre das Land in ganz kurzer Zeit wieder Rückzugsgebiet des Weltterrorismus."

So ein Pech! Einen "Weltterrorismus" gibt es nicht. Aber es gibt Gewalttäter mit Schlips und Kragen, in Uniform und in Wort und Tat überall auf der Welt. Die Zeche bezahlen wir - jeden Tag.

Nachtrag am 13. April: Überzeugungstäter gibt es ebenfalls in der Gerichtsbarkeit! Beweise sind nicht nötig! Ein Indiz genügt! "Die Münchner Staatsanwaltschaft ist von der Stichhaltigkeit ihrer Anklage überzeugt. Wesentliches Indiz ist ein Lichtbildausweis, der einen Sobibor-Wachmann namens John Demjanjuk zeigt." Dies rundet das Bild von einer bunten Bananenrepublik ab. Mit Rechtsstaat hat dieses schlechte Benehmen nichts mehr zu tun. Das sind linke Propagandisten, die Stoff zum Schreiben brauchen. Wenn keiner da ist, erfinden sie welchen.

"Demjanjuk war in Israel als angeblicher Massenmörder «Iwan der Schreckliche» im Vernichtungslager Treblinka zum Tode verurteilt worden. Das Urteil wurde allerdings vom Obersten Gerichtshof verworfen, weil es sich um eine Verwechslung gehandelt habe."

Die WELT kommentiert: "In dieser Woche hört das Gericht deshalb Gutachter, die den SS-Dienstausweis Nr. 1393 ausgestellt auf Iwan Demjanjuk mit dem Vermerk „abkommandiert nach Sobibor“ echt ist oder nicht. Die Verteidigung hält das zentrale Beweisstück für eine „plumpe Fälschung“ des russischen Geheimdienstes. Und selbst wenn er echt wäre, könnte Demjanjuk keine individuelle Mordtat zuzuordnen sein."