Joachim Jahnke über sich und über Horst Köhler

(1774) 27. Mai 2010
Köhlers Afghanistan-Interview: Sterben für den Export?
Dieser Bundespräsident ist in seinen nicht vorher aufgeschriebenen Sprüchen einer der unklügsten, die wir je hatten, und erinnert bisweilen schon an Lübke.

(1778) 31. Mai 2010
Er hätte nie Bundespräsident werden dürfen!
"Für mich war er schon damals ein zutiefst instabiler Mensch, der ungebremst jähzornig zu Schreikrämpfen neigte und neben einem den Mitarbeitern gegenüber meist unerfreulichen Gesicht (beamtenhaft von oben tretend) ein freundliches Gesicht zeigen konnte, wenn es gegenüber Vorgesetzten seiner Karriere nützte.
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Doch die Politik zerrte ihn in das hohe Amt eines Bundespräsidenten, wo er ohne jede persönliche Ausstrahlung sofort begann, sich mit Seitenhieben auf die Politiker beim Volk populär zu machen. Lange Zeiten hat man später nichts mehr von ihm gehört, obwohl gerade in diesen schwierigen Zeiten die moralische Stärke eines Bundespräsidenten gefordert gewesen wäre. Im Bundespräsidialamt soll es jedenfalls viel Streit gegeben haben und viel Kommen und Gehen seiner Mitarbeiter - kein gutes Zeichen.

Als schwacher Charakter forderte er mehr Autorität und Anerkennung ein, als er verdiente. Als er sie nun nicht mehr bekam und verdiente Kritik kassieren mußte, hat er hingeworfen. Selbst seine kurze Rücktrittserklärung mußte er Wort für Wort vom Blatt lesen. Kein Verlust für Deutschland, leider."

(1780) 1. Juni 2010
Nochmal Köhler: Die Verkörperung des Peter-Prinzips
"Er war und ist ein Mensch ohne große Ideen oder Kreativität. Die Ideen erwartete er immer von seinen Mitarbeitern. Die schrie er dann an, wenn sie ihm nicht genug Ideen lieferten. Ideen braucht man vor allem zur Lösung von Problemen. Im Bundespräsidialamt mußten auf der Suche nach Ideen unzählige Redeentwürfe geschrieben werden. Ein Bundespräsident, der nicht nur wegen der Ausformulierung von Ideen sondern schon in deren Schöpfung auf seine Mitarbeiter angewiesen ist, befindet sich jedoch total am falschen Platz. Kein Job verlangt so nach zündenden Ideen für die Lösung unserer Probleme wie der des Bundespräsidenten.
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Seine Mitarbeiter im Bundespräsidialamt und viele andere haben wahrscheinlich die Schreierei ohne Widerstand über sich ergehen lassen. Das war falsch. Wie bei einem Kleinkind, das sich durch sein Schreien durchzusetzen versucht und immer mehr schreit, wenn es damit Erfolg hat, schreien Menschen, die erstens jähzornig sind und zweitens nach dem Peter-Prinzip in die Stufe der Unfähigkeit aufgestiegen sind, immer weiter."

Jochen Jahnke erinnert sich (pdf-Datei)
"Trat aus Begeisterung für Willy Brandt in die SPD ein. Versuchte, im Ministerium gegen den Strom zu schwimmen. Klebte mir „Nostalgie ist noch lange kein Grund, CDU zu wählen“ an die Stoßstange. Bei einem Besuch der Gruppe der Nachwuchsbeamten in Ostberlin fand ich in einer DDR-Publikation eine Liste von Kollegen, die schon im Dritten Reich aufgefallen waren, darunter ausgerechnet der für das Personal zuständige Ministerialrat.
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Dann Ankündigung von Horst Köhler als neuer Präsident und dürrer Hinweis des Abteilungsleiters im Bundesfinanzministerium Regling, ich könnte nun – d. h. weit vor Ablauf meiner vom internationalen Aufsichtsrat der Bank bestimmten Laufzeit – meine Koffer packen. Da war es wieder: das falsche Parteibuch in der ewig schwarzen Periode Deutschlands. Allerdings dann die Köhler-Zeit „durchgestanden“ ..."